Samstag, 30. Oktober 2010

Kapitel 2
SM,Hotel und Überfahrt


Im Anschluss trotteten wir noch ein wenig durch die riesige Shopping Mall um hier und da noch eine Kleinigkeit zu kaufen. Ich war begeistert von dem Service und der Freundlichkeit der Angestellten.
Da könnte sich so manche Bedienung in Deutschland mal ne Scheibe abschneiden!
Auch die Kontrollen beim betreten eines Ladens empfinde ich als durchaus positiv...
So war der Abend schon weit fortgeschritten als wir wieder ins Freie traten um uns auf den Weg ins Hotel zu machen...
Dank des Bruders und des Cousins, welche beide in Cebu arbeiteten bzw. studieren lief alles wie vorherbestellt, sie lotsten uns durch den abendlichen Verkehr um gegenüber des SM ein fahrendes Taxi anzuhalten...Auch die Tickets für die am nächsten Tag anstehende Überfahrt mit der Fähre wurden von einem der beiden besorgt.....
Aber zunächst ging es durch das Chaos an Autos, Motorräder und Menschen zurück ins Hotel...Und ich schwor mir hier niemals freiwillig mit einem Auto zu fahren....

Das Hotelzimmer war schlicht in Beige gehalten mit zwei Betten, Tisch, Stühlen und Fernseher...und kleinem aber schickem Badezimmer...Alles Sauber und Ordentlich wie man in Deutschland sagen würde....

Nach nur ein wenig Schlaf, denn wir hatten uns noch sehr viel zu sagen in der ersten nicht durch die halbe Welt getrennten Nacht, hieß es dann auch schon wieder raus aus den Federn....
Um 8 Uhr war Treffen vereinbart unten in der Lobby, um zum gemeinsamen Frühstücken ins SM zu fahren...
Ich bin so froh das solche Zeitvorgaben hier nicht wichtig sind...denn ich muss gestehen, wenn es nicht wirklich wirklich von Nöten ist, komm ich auch schon mal gern was später...(Gleitzeit auf der Arbeit ist da ne Super Sache)...

Um 9 Uhr ging es dann aber auch los, erst mal zur Basilica del Santo Niño , dem Grundstein des Christentums in ganz Asien. Ich möchte hiermit jetzt keine Glaubensdiskussion lostreten aber es ist nun mal ein Geschichtsträchtiger Ort.Und wenn man die Gelegenheit hat einen solchen zu besuchen sollte man es auch tun.
Leider war an diesem Morgen in absehbarer Zeit kein hineinkommen, so zündeten wir draußen eine Kerze an und machten uns dann auf den Weg zum SM...
Damit uns allen unserer Reisegepäck nicht so lästig war beschlossen wir es im Tourist Point ,außen direkt am SM, in Verwahrung zu geben...Dort werden übrigens auch Wasch und Duschgelegenheiten angeboten...woran wir uns auf der Rückreise noch wieder erinnern werden....

aber jetzt erst mal ein paar Meter laufen und einmal um den Riesenbetonklotz, dort ist der Eingang zum Warenparadies...
Frühstück bei Jollibee...Reis und Chicken...naja, es war ja schon spät genug, also für mich mit den Europäischen Essgewohnheiten...
Aber dazu muss ich sagen, ich hatte mir vor Antritt der Reise vorgenommen mich voll auf die Essgewohnheiten des Landes einzulassen....was ja bedeutet...dreimal am Tag Reis mit was auch immer....Jägerschnitzel Pommes ist sowieso nicht mein Ding und vielleicht kann ich ja noch ein paar Ideen für meine Kochkünste Zuhause in Deutschland mitnehmen...

Da wir gerade bei Kochkünsten sind....und wir uns gleich auf den Weg zur Fähre machen war es an der Zeit noch eben etwas Marschverpflegung einzukaufen....
Die Wahl fiel auf Mc Donalds.....
Ist doch gar nicht so schwer sich hier anzupassen ;)

Noch eben einen Adapter für die Steckdose gekauft und ab zum Pier 3.....
Stopp, erst natürlich noch das Gepäck abholen...

Wir verabschiedeten uns vom Bruder. Der Rest der heutigen Truppe, also meine zukünftige Schwiegermutter, mein Schatz und ich begaben uns auf die Fähre...

Nun dachte ich natürlich an eine Fähre wie man sie von Ost- oder Nordsee her kennt, aber nun ja, neues Land, neue Erfahrungen...

Über zwei Decks waren Metallpritschen aufgebaut, alle mit Kunstleder überzogenen Matratzen und doppelstöckig...ich fühlte mich an Jugendherbergsschlafsäle erinnert...
Nach einer kurzen Säuberungsaktion mit Ethyl Alkohol und bezug mit von Muttern mitgebrachten Bettlaken machten wir es uns auf unseren drei gebuchten Pritschen gemütlich...
An der Fähre selbst war das Neue wohl schon länger ab. Aber wir schipperten gemütlich mit ca. 20Km/h durch die Philippine Sea auf Hilongos zu. Die See war ruhig, wunderschönes Wetter und die Aussicht auf ein paar wunderbare Wochen mit meinem Schatz ließen mich nicht länger über eventuelle Sicherheitsnormen auf Fährschiffen nachdenken....
Zwischendurch auf der fünfstündigen Überfahrt haben wir dann unser Essen verspeist und ein bisschen gedöst...so richtig Schlafen konnte ich dort nicht...zum einen war ich dazu viel zu gespannt auf den Rest der Familie......zum anderen habe ich mich lieber als Kopfkissen für meinen Engel zur Verfügung gestellt..

Weit hinten am Horizont kam so langsam mein neues zweites Zuhause in Sicht...






Freitag, 29. Oktober 2010

Ein Reisebericht

16.Juli – 04.August 2010

20 Tage Liebe hin und zurück....

Kapitel 1
Flughafen


 

Der Himmel ist strahlend blau, die Sonne brennt heiß auf der Haut....
Es ist 13:48Uhr und ich stehe in Frankfurt vor der dem Airbus A340-600 mit Namen Mönchengladbach...

Mein erster Langstreckenflug steht mir bevor... in ca. 21Stunden soll ich in Cebu auf den Philippinen landen....
Langsam aber entschlossen steige ich die Stufen der Treppe hinauf...der Start einer Reise in ein fremdes Land, eine fremde Kultur und zu einer mir nicht mehr ganz so fremden Frau....

Drei Stunden vorher hat meine Mutter mich am Airport abgesetzt...ein Zufall das sie am gleichen Tag in Urlaub fahren will...ihre Reise geht aber weiter mit dem Auto in Richtung Montenegro...
Wer wohl schneller am Ziel ist?! Die drei Stunden Autofahrt waren im Nu vorbei und so war ich viel zu früh am Flughafen...Kann also alles ganz in Ruhe angehen....

Meinen Schalter der Quatar Airlines suchen und... wow, ich bin der Erste!
So richte ich mich für die nächsten Stunden vor dem Schalter ein und beobachte das bunte Treiben eines der weltweit bedeutendsten Luftfahrtdrehkreuze....

Neben mir checkt einige Zeit später eine Arabische Großfamilie mit Anhang und Bediensteten in die Erste Klasse ein...alle werden Persönlich begrüßt..Wagenladungen voller Gepäck werden von Bediensteten herangekarrt, verschleierte Frauen hüten einige Kinder. Die Herren telefonieren mit zwei Handys gleichzeitig... und ich habe in der nächsten Stunde keine Langeweile...gerade als die etwa 25 Personen ihr Gepäck losgeworden sind öffnet sich auch unser Holzklassenschalter...

Ich schiebe mein Gepäck auf die Waage...gebe meine Buchungsbestätigung und Reisepass der freundlichen Dame am Tresen und harre frohen Mutes der Dinge die da kommen.....
Tut mir Leid, ich kann ihren Flug nicht in unserem System finden...warten Sie bitte kurz“

Was ist denn jetzt los?!...hat man mich bei der Internetbuchung übers Ohr gehauen? Bestimmt ist das Geld nun weg! Nun ja, zur Not muss ich ein neues Ticket kaufen....wie komme ich dann nur dort über die Runden? Mein Budget ist jetzt schon recht knapp bemessen...
All das und noch viel mehr schießt mir in Sekundenbruchteilen durch den Kopf...Nun wird aus einem Low Budget Urlaub wohl ein Survival Trip...Aber da kann passieren was will....ICH WILL DAHIN....

Eine gefühlte Stunde später, also nach einer knappen Minute, ist das Problem erkannt...ich stehe am falschen Schalter...denn nicht überall wo Quatar Airlines draufsteht ist auch Quatar Airlines drin...Ganz klein steht auf der Buchungsbestätigung nämlich das der erste Teil des Fluges von der Deutschen Lufthansa übernommen wird.....also einmal quer durch das Gewühl zum anderen Ende des Flughafens an die Lufthansa Schalter...
Mit mir übrigens noch eine recht verzweifelt dreinschauende Philippinin mit kleinem Kind und dem Gepäckwagen voller Koffer...“Sir, can you help me?I dont know the way“ ..of course mam, follow me!....gut das sie nicht weiß das ich mir selber gerade nicht sicher bin ob ich hier auf dem richtigen Weg bin....aber nach etwa fünf Minuten strammen Fußmarsches entgegen Strömen von Menschenmassen, im Slalom um wartende, sich unterhaltende oder auch verwirrt auf Anzeigetafeln schauende Personen.. mit einem Auge auf meine Kurzzeitweggefährtin sind wir an den E Ticket Schaltern der Deutschen Lufthansa...Eine freundliche Dame des Bodenpersonals weist mir einen Computerterminal zu und erklärt mir die Vorgehensweise um meine Bordkarte aus zu drucken....Alles in allem eine Schöne Sache.....Jetzt nur noch meinen Koffer loswerden und dafür stelle ich mich dieses mal an den richtigen Schalter, allerdings hinten an....eine halbe Stunde später kann ich direkt durch den Wartebereich in Richtung Ausgang schreiten...schnell noch vorher ein belegtes Brötchen für 4,50€ an dem Kiosk gekauft und verschlungen .... und schon geht’s mit dem Bus dann übers Rollfeld zu unserem Flieger....Gut das ich schon so früh da war....

Pünktlich um 14:20Uhr beginnt der erste Teil meines Flugmarathons. Und er verlief sehr ruhig und entspannt. Ich wechselte ein paar Wörter mit meinem Sitznachbarn und jeder vertiefte sich ins Bordeigene Entertainment Programm....
Da wir Beide nicht sonderlich mitteilsam waren beschränkten sich die weiteren Gespräche auf das wesentlich unwesentliche...Die Zeiten zwischen Filme schauen und Dösen wurden von den sehr freundlichen Flugbegleiterinnen mit Essen, Trinken und Snacks gefüllt...und das alles in Ausgezeichneter Qualität! …..So könnte man sich an das Reisen gewöhnen....gegen 22:00Uhr dann ein Zwischenstopp....Nanu, warum das denn jetzt?...Ich dachte wir landen nur in Doha?...naja, es müssen wohl noch einige Passagiere in Bahrain zusteigen...und es soll auch direkt weiter gehen...

eine halbe Stunde später sind wir wieder in der Luft und um 23:30Uhr landen wir in Doha...Da es mitten in der Nacht ist sieht man draußen ein Lichtermeer wie man es sonst nur von Weihnachtsmärkten her kennt....jede noch so kleine Straße ist beleuchtet und all die Prunkvollen Anwesen rauschen am Fenster vorbei...kurz vor dem Aufsetzen kann man entlang der Landebahn gegenüber der außerhalb gelegenen Straße all die von Neonreklame verzierten Geschäfte erkennen...Porsche..Rolex..nur einen Aldi sehe ich nicht....
wir setzen auf und rollen in unsere Parkposition...Das Gewuschel beginnt...Alles aussteigen..Als ich die Maschine verlasse schlägt mir eine heiße trockene Luft ins Gesicht...42°C mitten in der Nacht.... ab mit dem Bus zum Klimatisierten Terminal ...etwa eine Stunde Aufenthalt .leider war uns das Fotografieren auf dem Airport verboten...und so bleiben die Eindrücke des riesigen Flughafens nur in meiner Erinnerung....

Ich begebe mich so schnell als möglich in die Nähe des Abflug Gates in Richtung Cebu...Sicher ist Sicher...schließlich will ich hier keine Böse Überraschung erleben und womöglich wieder erst als einer der Letzten an Bord gelangen....
Aber alles klappt wunderbar und ich bin wieder frohen Mutes....

Es geht um 1:35Uhr weiter, diesmal mit einem Airbus A330-300 von Quatar Airlines.
Es liegen Decken und Kissen auf den Sitzen und jeder Fluggast bekommt ein Waschbeutel mit Ohropax, Socken, Schlafmaske und Zahnbürste. Wieder ein einwandfreier Service an Bord...wieder schaue ich ein paar Filme, versuche ein bisschen zu schlafen und wieder habe ich einen angenehm ruhigen Sitznachbarn....
Nach über 20 Stunden ist es dann aber wirklich genug und ich bin froh als der Flieger endlich zur Landung aufsetzt.... 16:35Uhr Ortszeit.....

Das Herz klopft mir ganz schön im Hals als ich den Flughafen betrete. Was wird mich da erwarten...Natürlich hatte ich bei den Zwischenlandungen immer mal ne SMS nach Hause und vor allem zu meiner neuen Liebe gesendet und ich wusste das ich erwartet werden würde...Aber nach all den Monaten des täglich mindestens stundenlangen chattens, videofonierens, schreibens und telefonierens einem Menschen das erste mal gegenüber zu stehen ist schon was besonderes...

Der Koffer war schnell vom Band geholt, Pass und Zollformalitäten sehr schnell erledigt,
die Arrival Card und das Zollformular hatten alle schon im Flugzeug ausgefüllt.
Und so schritt ich klopfenden Herzens zum Ausgang...
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen etwa 200 Personen,
Alle warteten darauf ihre Familienangehörigen, Bekannte oder Touristen abzuholen...
Irgendwie war ich so ziemlich der erste der ins Freie trat....und dann sah ich Sie...
Mein Engel in einem Blümchenshirt....was anderes habe ich gar nicht mehr wahrgenommen...Wäre ich nicht schon verliebt gewesen, hätte ich mich auf der Stelle in diese Frau verliebt....
Ich stürmte über die Straße, suchte eine Lücke in der wartenden Menschenmasse und schlüpfte mit meinem Gepäck durch, bis hinter all den Leuten ein wenig freier Raum gefunden war um meine neue Familie zu begrüßen. Die Mutter, den Bruder, den Cousin und meinen Schatz. Meine erste Handlung danach war es bei der Mutter um die Hand der Tochter anzuhalten und um Erlaubnis zu fragen meinen Engel küssen zu dürfen...
Ja das macht man so...und das ist auch gut so...

Und so Verlobten wir uns noch am Flughafen bevor wir uns ein Taxi nahmen und ins Hotel Diplomat fuhren...
Zwei Zimmer waren gebucht und meine Befürchtung mit dem Bruder ein Zimmer teilen zu müssen zerschlugen sich zum Glück...Ich trug meinen Schatz wie es sich gehört die Treppen hinauf ins Zimmer... nach der wohltuenden Dusche und Umziehen ging es direkt weiter ins SM der Shopping Mall in Cebu City....

Wir Alle waren ein wenig hungrig und so führte uns der Weg in den Pizza Hut, wir sind ja schließlich in Asien.
Die Familie war mir auf Anhieb sympathisch........