Samstag, 27. November 2010

Heute ist nicht alle Tage...ich komm wieder, keine Frage.........

Nun ist es wieder so weit... der Winter kommt in großen Schritten...meine Autobatterie versagte heute morgen ihren Dienst...die ersten Schneeflocken wirbelten mir in der Mittagszeit um die Nase...
Es wird also Zeit aufzubrechen in ein Land fernab des tristen grauen unaufhaltsam kommenden Schneematsches....
Noch eine Arbeitswoche voller Überstunden, dunkler Hin und Rückfahrten, dann ist es für dieses Jahr vollbracht...

Leider bin ich mit meinem Blog in den letzten zwei Wochen nicht weiter gekommen.....zwölf weitere Tage warten noch auf Papier, besser gesagt auf den Server, gebracht zu werden...
Ich hoffe es gelingt mir nach meiner Rückkehr im Februar weiter unvoreingenommen meine allerersten Erfahrungen und Erlebnisse zu berichten...

In der Zwischenzeit werde ich aber neues dazulernen, altes auffrischen und mich in den kommenden Monaten mit reinem und offenem Herzens in meine neue Familie einfügen...

All den Lesern hier, ob bewusst oder zufällig auf der Seite gelandet, wünsche ich schon mal ein friedvolles besinnliches Weihnachtsfest und ein erfolgreiches 2011!

Besten Dank an Peter und Stevaro für´s lesen und die Kommentare!
@ Stevaro dir, nach letztem, zusätzlich noch ein extra gesundes Weihnachten!

Und auch an meinen Bruder nebst Schwägerin, danke fürs lesen!
Feiert dieses Jahr Weihnachten und Silvester mal schön ohne mich.....aber seid gewiss..ich denk an euch wenn ich die Lichterkette in die Palmen hänge....

Bis dann......

Dienstag, 16. November 2010




Kapitel 8
Fischmarkt

Auch heute fiel unser Frühstück wieder etwas schmaler aus,Milch und Toastbrot mit Streichkäse und Erdnussbutter...also nacheinander....es soll aber auch Menschen geben die beides zusammen aufs Brot schmieren...

Nun war es an Zeit das Apartment einmal durch zu fegen, das übernahm mein Schatz mit dem neuen Besen. Ich säuberte das Bad nach Philippinischer Manier...also schön mit der Wasserkelle durch alle Ecken...was wirklich Spaß machte....
Die Maid des Ressorts leerte den Mülleimer und brachte neue Bettwäsche....

So die Bude auf Hochglanz gebracht ging es unter die Dusche...an das kalte Wasser hatte ich mich längst gewöhnt...nahm mir aber jeden Morgen aufs neue vor...wieder in Deutschland mindestens eine Stunde in der heißen Wanne zu verbringen....

Sauber und erfrischt ging es dann wieder in die Stadt....

Auch Heute war noch großer Markt, aber zu erst einmal wollte ich nun den Fischmarkt erleben.
Ein Stück hinter all den Marktständen gibt es eine sehr Große Halle, die Decke ist recht gut Isoliert, und so war es hier Drinnen tatsächlich ein wenig kühler als Draußen. Und auch recht dunkel, so das die Stände alle mit Lampen beleuchtet sind.

Vom erwarteten Fischgeruch war gar nicht so viel aus zu machen, alles schien sehr Sauber zu sein....Denn frischer Fisch stinkt eben nicht! Und frischer als hier....ich glaub das ist selten.
Da ich mich nicht so gut mit den Fischarten auskenne, erkannte ich nur ein paar wenige....Makrelen und Tintenfisch....so, dann hört's auch schon fast auf...
Sagen kann ich hier aber schon mal das es den orangenen Fisch Heute zu Abendessen gibt.....

Krabben, Muscheln, Schrimps und weiter Köstlichkeiten fanden sich natürlich auch zu Hauf. Alles in allem eine große Auswahl an Meeresfrüchten.
Den ein oder Anderen Verwandten gab auch hier wieder zu begrüßen und selbst ich sehe hier und da ein bekanntes Gesicht und Grüße freundlich...

Aus dem Dunkel wieder ins Sonnenlicht hinausgetreten geht es noch einmal über den Markt......Mangos müssen einfach sein...und auch Ananas sind hier irgendwie leckerer.....
Der freundliche Markthändler kennt uns noch von Gestern, naja, so viele Langnasen laufen hier nun wirklich nicht herum, ich verewige ihn auf einem Foto und er freut sich tierisch.....
Ich schwärme schon wieder von all den Farben und Gerüchen die auf mich einprasseln....Der Markt ist einfach ein wunderschöner Ort....
Aber mein Schatz will so langsam weiter....kein Wunder, ist es doch für sie eine vollkommen normale Sache hier Einzukaufen. Wenn ich nicht dabei wäre würde mein Engel hier nur so durch rauschen, wie ich im Aldi......Dabei fällt mir die allgemeine Hektik auf mit der es hier zu geht....irgendwie fühle ich mich als der einzig ruhig umher laufende Mensch hier....sollte das hier nicht anders herum sein? Bin ich gar nicht in Asien wo alles in Ruhe angegangen wird? Oder bin nur ich noch Ruhiger und ausgeglichener als sonst?

Grund hätte ich ja, denn ich fühle mich einfach wohl hier....und ich freue mich auf Himo-aw mit der Familie und all den Nachbarn....das eine schließt das andere übrigens nicht aus.....
und so fahren wir bald auch mit dem roten Moped in die Ruhige Oase der Entspannung...
Die Einkäufe kommen in die Küche und ich erst mal ins Zimmer meiner Liebsten....zum Umziehen....denn es hatte auf der fahrt begonnen zu Regnen. Und da mein T-shirt nun etwas nass war, befahl mir mein Chef direkt bei der Ankunft mich um zu ziehen....vom Regen bekommt man nämlich ne Erkältung! Ah ja.... das hatte ich anders in Erinnerung, aber Wiedersprechen ist da nicht....Ich will es mal kurz so erklären......wenn mein Schatz mir vor der Familie sagt ich soll doch mein Shirt wechseln weil es nass ist, ist sie eine gute Frau und kümmert sich um ihren Mann, die Mutter hat alle richtig gemacht bei der Erziehung.....wenn ich danach wieder mit dem gleichen nassen Shirt auftauche ist sie eine sich schlecht um ihren Mann kümmernde Frau, und die Mutter würde sich wohl fragen was sie da für einen Rotzlöffel groß gezogen hat.....Und mein Schatz soll ja nicht schlecht da stehen!....über Regen in Zusammenhang mit Erkältungskrankheiten wird dann später alleine diskutiert....

Nach einem leckeren Mittagessen ging es wieder hinaus zum Bambusunterstand.
Wieder wurde ich über Deutschland befragt...der ein oder andere setzte sich kurz zu uns, beteiligte sich am Gespräch und zog wieder von dannen.....so verging einige Zeit und wir begutachteten gerade die Handys des jeweilig anderen... Ich war Top ausgestattet mit meinem Nokia Touchscreen....da wurde es still...psst..da kommt, ich nenn ihn hier mal Berry. Mir würden schnell ein Paar Daten zu geflüstert.... Engländer um die Vierzig, seit drei Jahren hier in der Gegend.... Nun ja, da kommt also ein Expat auf mich zu....
In Begleitung von zwei..drei...hübschen Pinays schlunzt Berry also auf uns zu... Wir werden uns vorgestellt, Handschlag zur Begrüßung und ein paar Floskeln, ein wenig Smalltalk und man sieht sich.....Berry samt Begleitung gingen weiter ihres Weges....
Mein Gott, wie kann man am Frühen Nachmittag schon so nach Alkohol stinken....entfuhr es mir beim wieder Platz nehmen zwischen den Nachbarn.....Alles lachte auf und beglückwünschte mich für meine Entdeckung...Ich erfuhr noch ein paar dubiose Details und Gerüchte....jede Woche andere Girls aus der Stadt, keine Arbeit aber immer auf dicke Hose machen......und mir war klar, der Kerl galt schon längst als Lachnummer, aber man ist hier halt zu freundlich um es ihm auch mit zu teilen....
Insgesamt sind ein paar Expats hier in der Gegend nicht sonderlich beliebt, zu großkotzig und streitsüchtig....so der einstimmige Tenor......

Ein Regenschauer zwingt uns zurück ins Haus und bis zum Abendessen vertreiben wir uns die Zeit mit Fernsehen...Die Sendung erinnert an Jeopardy....und ein paar einfache Antworten kommen sogar von mir....

Das Abendessen besteht Heute aus unserem mitgebrachten orangenem Fisch....mit Reis und noch weiteren Köstlichkeiten...wie, wie ich dachte, Babymöhren in Sojasoße.....was sich aber als Irrtum meinerseits heraus stellte als ich auf die erste biss....denn die Babymöhren waren in Wirklichkeit Babytintenfische....Aber lecker!
Bevor ich von dem Fisch nehmen konnte hatte sich mein Schatz schon ein Auge gekrallt und eingeworfen....sind wir jetzt im Junglecamp? Ist total lecker versichert sie mir....Ich begnügte mich aber mit dem Fischfleisch...jedem das seine....

Und wieder ging ein interessanter schöner Tage seinem Ende entgegen......und wir fuhren im dunklen zurück ins Ressort.....

Sonntag, 14. November 2010

Kapitel 7
Ukay-Ukay



Nach einer erfrischenden Dusche am Morgen und einem kargen Frühstück geht es Vormittags in die Stadt.
Denn Donnerstags und Freitags ist großer Markttag in Hilongos.
Die Hälfte der Innenstadt ist gesperrt, der Verkehr wird umgeleitet und es herrscht ein buntes Treiben...Die Händler bieten ihre Waren unter orangen und blauen Planen, die vor der Sonne und dem Regen schützen sollen, der zahlreichen Kundschaft feil.
Es ist ein wunderschöner Sonniger Tag und so herrscht unter den Planen eine stimmungsvolle, fast zauberhafte Atmosphäre........
Gerüche von Obst, Gemüse und vielerlei Kräutern steigen einem in die Nase.
Das Warenangebot ist überwältigend. Mir bis Dato völlig unbekannte Früchte und Gemüsesorten fallen mir ins Auge....Jackfruit, Lanzonies, und vor allen die gelben Mangos...haben es mir angetan....kein weiterer Tag ohne die wundervoll schmeckenden Mangos!.....Auch sehe ich Weißkohl, Chinakohl, Möhren, Blumenkohl, Ginger, Knoblauch, Zwiebeln und vieles mehr....Würstchen, unseren Mettenden gleich, hängen von den Ständen herab......einfach alles duftet so das einem das Wasser im Munde zusammenläuft und das Farbenspiel ist prächtig....Nudeln in allen Variationen werden angeboten, natürlich auch etliche Sorten Reis...... Kartoffeln und Eier für meinen Salat habe ich auch entdeckt........
Sonderbares fällt mir auf, Tomaten werden hier fast ausschließlich grün angeboten.
Ich dachte immer die seien Giftig....da mein Schatz gerade ein Kilo abwiegen lässt suche ich schnell ein paar dunkel orange Tomaten heraus und lege sie mit auf die Wage.... sicher ist sicher......

Ein paar Meter weiter gibt es eine andere Attraktion....Schuhe...Alle „Marken“ sind dort vorhanden...und alle Original aus China importiert...und so kaufte ich mir direkt schöne „Crocs“ Flip Flops für 120 Peso.....mehr brauchte ich dort nicht und so ging es weiter an die Haushaltswarenstände....Schleifsteine, Messer, Schüsseln und Schöpfkellen in allen Größen und Farben, Töpfe und Eimer......
was wir aber nötig hatten war ein Besen, einen Solchen fanden wir auch schnell, aber dieser erinnerte eher an einen Hexenbesen....nur viel weicher.....und in kurz.....sehr schön handlich eben und ich nehme das nächste mal wirklich einen für Zuhause mit.....

Mit Mangos, Tomaten, Annanas und Besen bepackt geht es aber jetzt zur Hauptattraktion des Marktes........dem Ukay-Ukay ....

Second Hand Klamotten für günstiges Geld....
Menschenmassen drängten sich zwischen die Stände hin und her...fast wie zu früheren Sommerschlußverkaufszeiten bei C&A....
Also rein ins Gedränge....
Wir fanden ein paar wie neu aussehende modische Shirts für meinen Engel, stöberten noch eine Weile weiter aber ohne noch etwas wirklich schönes zu finden... Ein paar Wochen vorher hatte mir mein Schatz wirklich perfekt sitzende Shorts mitgebracht...
Und das alles zu einem Zehntel des Neupreises....denn auch hier muss man ja nicht direkt seine Kohle zum Fenster hinauswerfen....
Langsam bekamen wir Hunger und schlurften in Richtung eines Imbisses, Allerlei fertig zubereitete Speisen waren hinter dem Glastresen ausgestellt...ich begutachtete die Auslagen, fragte was dieses oder jenes sei...Schwein mit Gemüse, Rindfleisch, Hähnchen, Fisch....alles sehr lecker anzusehen....wir suchten Verschiedenes aus und ich schaute in die riesigen Suppentöpfe....Rindfleischsuppe, Maggisuppe, Fischsuppe...also auch alles lecker......So bestellten wir noch von der Fischsuppe zusätzlich.... Ich bekam darauf meine erste Wortwörtliche Tütensuppe in die Hand gedrückt und hoffte diese auch heil nach Hause zu bringen...erinnerte mich etwas an den Goldfisch den man in der Zoohandlung in dem Plastikbeutel mit nach Hause bekommt.....Aber alles ging gut, denn man kann es wunderbar im Transportfach unter der Sitzbank des Mopeds transportieren....ich sage extra nicht Helmfach, denn dann wäre das Fach hier eher überflüssig....

Bei der Ankunft in Himo-aw winkten uns die Nachbarn schon freundlich zu...und nach einem wunderbarem Essen im Haus war es Zeit für einen gemütlichen Plausch und geselligem Beisammensein am Strand.......

Auch dieser Tag ging wieder viel zu schnell vorbei......

Nach Ankunft im Ressort spazierten wir noch ein wenig den dortigen Strand entlang....
Wie auch noch einige andere Pärchen...mir fiel es gar nicht auf, aber mein Sweetheart deutete mir das es viele männliche Pärchen waren.....nun ja, jedem das Seine.
Aber uns wurde langsam bewusst das sich nicht nur der Tag sondern auch die erste Woche meines Aufenthaltes dem Ende entgegen neigt....Ein wenig traurig darüber schlenderten wir wieder zurück in das Apartment.....


Samstag, 13. November 2010

Kapitel 6
Der Supermarkt


Heute das erste mal wirklich ausgeschlafen gab es zum Frühstück Toastbrot mit Käse oder Erdnussbutter und Wasser dazu.
Wir hatten weder Heißwasserkocher noch Kühlschrank.Daher gab es keinen Kaffee oder Tee, und auch Wurstwaren wollte ich hier nicht riskieren.
Die Teller und das Messer wurden schnell im Bad gespült und alles direkt wieder ordentlich aufgeräumt.
Eine sehr wichtige Regel in einem Tropischen Land, bloß keine Krabbeltiere anlocken!
Und das einzige Getier in unserem Apartment waren ein paar Ameisen und ein Gecko....Na, und ein paar Mücken, aber dazu berichte ich später mehr.....

Nach dem nicht so üppigen Frühstücksmahl und einer Dusche...man kann sich wirklich schnell an das kalte Wasser gewöhnen, waren wir frisch und gestärkt für den neuen Tag......also den Rest davon...es war schon nach 10. Und es wurde Zeit in die Stadt zu fahren.

Da wir gestern nur mal schnell so durch den Supermarkt gehastet sind wollte ich mir diesen Heute einmal etwas genauer anschauen...
Vor dem Eingang drängten sich zig Mopeds...so schob auch ich unseres noch irgendwie dazwischen...Die vordere rechte Hälfte des zur Straße offenen Ladenlokals ist von einer Pharmacy in Beschlag genommen...also so etwas wie eine Apotheke.
Links daran vorbei gelangt man dann vorbei an dem freundlichen Wachmann in den Markt.
Eventuell mitgebrachte Taschen oder irgendwo anders erledigte Einkäufe gibt man zum verwahren in einem extra Separierten Bereich gegen eine Nummer ab.
Vorteil für den Inhaber dürfte klar sein,
aber auch für einen Selbst ist die dadurch gewonnene Bewegungsfreiheit nicht zu unterschätzen.
Denn es ist wirklich eng, selbst mit dem kleinem Warenkorb, wie uns noch aus den guten alten Tante Emma Läden bekannt, muss man schon gut hantieren um sich in den Gängen vorbei an andere Personen zu schieben.
Ich bin erstaunt über das doch sehr große Warenangebot, hier gibt es auf ca. 80m² eigentlich alles was man so zum Leben braucht.
Die meisten Artikel sind wohl Amerikanischer Herkunft, so gibt es Süßigkeiten, Chips, Nudeln, Reis, Fertigwaren in Dosen,Tüten und Gläser , Instant Kaffee, Tee, Frische Milch und Pulver genauso wie Putz und Waschmittel, Shampoo und Seife.
Und in einem Separee Haushaltsartikel, von der Pfanne bis zum Kratzschwamm....
Frisches Obst und Gemüse, sowie Frische Wurst, Fleisch und Fischwaren kann man hier allerdings nicht finden.
Aber dafür gibt es ja die vielen kleinen Straßenhändler und den Markt.
Was mir besonders ins Auge fiel sind die Verpackungsgrößen, so ist es durchaus normal sein Shampoo in lauter kleiner 5 Gramm Plastik Briefchen zu kaufen, wie man es hierzulande als Probe in Zeitschriften manchmal findet...auch die Dosen mit Wiener Würstchen, in der Größe von Kondensmilchdosen, und dem Inhalt von 5 dementsprechend geschrumpften Würstchen sind für europäische Augen etwas sonderbar.......
Der in kleinen Gläsern gefüllte Streichkäse hat mir Persönlich sehr gut gefallen, da vernünftig wieder verschließbar und nicht so ein Gematsche wie mit „unseren“ Plastik Verpackungen oder gar den Alufolienverpackungen der hiesigen Discounter....

Es kam mir in den Sinn auch einmal was typisch Deutsches für die Familie auf den Tisch zu bringen...meine Überlegung war Kartoffelsalat, ob das jetzt wirklich typisch Deutsch ist weiß ich gar nicht, aber sicher kannte das hier Niemand...und zu dem sehr oft gegessenem Barbecue passte es einfach super......
Also hatte ich jetzt eine Mission, die da lautete... finde all die Zutaten!

In Ermangelung an dem Kringel Fleischwurst, sah ich mich schon mal gezwungen auf die Miniwürstchen zurückzugreifen, Kartoffeln und Eier sollten auf dem Markt kein Problem darstellen, Mayonnaise galt es noch zu finden, wie war jetzt noch das Englische Wort dafür? oh.. Mayonnaise...wie Praktisch, wenn es immer so einfach wäre....
Schnell war ein großes Glas gefunden......
Was fehlte da noch?...richtig...Eingelegte Gurken.......cucumber pickled in vinegar?
Oder einfach pickled cucumber, wie es auf dem Glas hier steht......schön in Scheiben geschnitten...
Das war ja einfach.....
also gegen Ende meines Aufenthaltes werde ich daraus schon was machen können...

Aber jetzt werden nur ein paar Lebensmittel für Zuhause gekauft, Milch...allerdings in Pulverform, mit der Aufschrift 50+, also mit Vitaminen für ältere Herrschaften, für die Mutter.
Der gute lösliche Nescafe', leider konnte ich nirgends richtigen Kaffee finden, ein paar Snacks, ein paar Kekse..... da fällt mir auf das es diese Sorte wohl überall auf der Welt zu geben scheint...Die leckersten der Welt eben.... Oreo-Kekse! oder gemeinhin auch Autoreifen-Kekse genannt...da dürfen es auch schon mal zwei Pakete sein........Zahnpasta, irgendwie gibt’s hier nur Colgate,aber dafür in allen Variationen, außerdem brauchen wir natürlich noch Waschpulver, denn die nächste Waschorgie kommt bestimmt...hier und da noch ein paar Kleinigkeiten........
und es geht zur Kasse...vorbei an Regalen voller Alkoholischer Getränke und Soft Drinks..vom Whisky bis zum Eistee.Sogar Gatorade sehe ich...na dann führen wir uns mal die wichtigen Spurenelemente zu....das einzige was ich vermisse ist richtiges Sprudelwasser...naja alles kann man nun mal nicht haben....

An der Kasse geht es schnell und vor allem freundlich zu....hier murrt und knurrt niemand, eine der Schönsten Erfahrungen überhaupt in der gesamten Zeit.....Die Menschen sind unendlich freundlich, einfach liebenswert.....ich packe unseren Einkauf auf die Theke vor der Kasse, die Kassiererin tippt in die Registrierkasse und gibt die Waren direkt zum einpacken hinter sich....ja richtig....es wird einem eingepackt! Nicht wie hierzulande, wo man mindestens Böse Blicke erntet wenn man seine Sachen nicht schnell genug zusammenrafft um von der Kasse zu verschwinden....

Mit unserer vollen Tragetasche geht es wieder hinaus und etwas weiter die Straße rechts entlang zu einem Hähnchen Imbissstand.Dort bestellen wir für das Mittagessen kaduha manok, also zwei Hähnchen.
Die Gegenfrage des dong....choped? Yes dong, salamat...... Und mir wird schlagartig bewusst was Chop Suey heißt.... kleingehacktes Allerlei......und so wurde unser Mittagessen in Mundgerechte Stückchen gehackt....
Da wir uns schon mal beim Hähnchenspezialisten befanden fiel mein Blick auf die in der Auslage goldbraun gebratenen Hühnerfüße...sollte ich es wagen? Ich fragte meinen Schatz ob das schmecke...oh..its delicious! Na dann mal 10 Stück mit einpacken...ist ja nix dran.....

Voll bepackt stiegen wir aufs Motorrad und fuhren Richtung Haus.
Erwähnenswert finde ich noch das wir natürlich nicht einfach so in die Stadt und wieder nach Hause oder ins Ressort fahren konnten, denn überall gab es noch den ein oder anderen Verwandten der uns Begrüßte oder wo wir noch eben Hallo gesagt haben.....

Zuhause angekommen wurde auch bald zu Mittag gegessen...Reis natürlich, unsere gechopten Hähnchen, Fisch, Gemüse...alles sehr lecker....und zum Nachtisch traute ich mich dann an den Hühnerfüßen zu nagen, der Teig schmeckte schon mal nicht schlecht...aber war ja nicht gerade viel zum essen dran....dachte ich so.....bevor ich sah das mein Schatz gar nichts mehr übrig ließ außer dem Beinknochen......Ach so! Das isst man also alles mit.........

Was soll ich sagen?....Es ist lecker!

Den Rest des Tages verbrachten wir weitest gehend am Strand...Nicht direkt am Strand, denn mein Schatz wollte nicht dunkel werden, sondern schön im Schatten der Palmen auf einer Bambus Bank...Wie jetzt? Nicht dunkel werden....ich erzählte ihr wie bekloppt manche Frauen sich unters Solarium hauen um „ dunkel“ zu werden...und sie erzählte mir wie bekloppt manche Frauen sich mit Bleichmittelseife schrubben um „heller“ zu werden.....Irgendwie ist doch alles gleich in der Welt.
Ein paar Nachbarn setzten sich zu uns, mancher war zu scheu um Englisch zu sprechen, mein Schatz ermunterte sie unentwegt, dafür fragten mir andere wirklich Löcher in den Bauch..ich erfuhr den neusten Klatsch und Tratsch..... so unterhielten wir uns prächtig bis spät in den Abend....

Nach dem Abendessen im Haus ging es dann auch zurück ins Ressort......
Ein schön ruhiger und entspannter Tag geht zu ende....

Donnerstag, 11. November 2010




Kapitel 5
Das Restaurant am Port

Um sechs Uhr werden wir durch lautes Knattern vor unserem Fenster geweckt...und schon klopft es auch am Selbigem.
Natürlich, unser Frühstücksservice! Wir sind aber auch spät dran Heute....
Schnell in die Shorts gesprungen und am Tor dankend das Essen entgegengenommen....Reis mit Allerlei vom Vortag übrig gebliebenem.....

Jetzt aber mal in Ruhe den Tag beginnen, denke ich mir so und schalte den Fernseher ein. Discovery Channel, die MythBusters!...
Ja, Mann kennt sich aus, auch wenn die beiden auf DMAX noch etwas jünger aussehen....

Etwas Später nach ein wenig Reis, Fisch, Spießchen und einigen in die Luft geflogenen Baubuden hat mein Schatz aber keine Ruhe mehr....
Sie will Wäsche waschen....
Ich gebe ihr die Sachen welche ich auf dem Flug getragen hatte und ein paar Unterhosen.
Bring mir alle getragenen Sachen!“ Höre ich aus dem Badezimmer...Wie jetzt?... „ist doch alles jeweils nur ein paar Stunden getragen“ entgegne ich.
Aber mir wird versichert das alles Schmutzig ist und unbedingt gewaschen werden muss. Ich habe ja schließlich geschwitzt und der ein oder andere Regentropfen ist auch schon auf dem Shirt gelandet...Und sowieso könnte ich doch nicht an zwei Tagen hintereinander die gleichen Sachen anziehen!.....Glücklich ab sofort nie wieder schmutzig durch die Welt laufen zu müssen gab es halt noch Shirts und Shorts zum Waschgang dazu. Was will ich denn am frühen Morgen über so etwas diskutieren.............Das Lager meiner Guten Alten Miele Zuhause muss ich unbedingt erneuern in Anbetracht bevorstehender Waschorgien...schießt es mir ins Gedächtnis....doch nun werde ich erst einmal in die Geheimnisse des Waschhandwerks eingeführt....
Zuerst einmal wird das ganze Badezimmer gesäubert...ich meine natürlich geflutet....immer schön mit der Schöpfkelle das Wasser durch die Ecken geschleudert...Waschbecken, Klo....der handgetriebene Hochdruckreiniger ist nicht mehr zu stoppen...aber irgendwann tropft alles sauber vor sich hin und das sortieren der Wäsche kann beginnen.Bunt, Weiß und Dunkel...Jeder Haufen für sich wird erst einmal in den Eimer Wasser getunkt, durchgeknetet und die einzelnen Teile ausgewrungen und beiseite gelegt...Waschpulver wird in einen halb vollen Eimer Wasser aufgelöst und nun wird jedes Kleidungsstück einzeln bearbeitet als gäbe es kein Morgen, die Fingerknöchel mutieren zum Waschbrett, ab und an wird noch mehr Waschpulver beigefügt und so lange weiter geschubbelt bis auch der kleinste Fleckenzwerg das Handtuch geworfen hat...anschließend wird wieder getunkt, gewrungen,begutachtet, in neuem Wasser getunkt, gewrungen,in Wasser mit Weichspüler getunkt, geknetet und zum letzten mal gewrungen........und nun komm auch ich ins Spiel...Ich darf den Eimer mit der nassen Wäsche nach draußen zur Leine tragen....doch wer jetzt meint das brauch doch jetzt nur noch über die Leine gehangen werden wie es gerade aus dem Eimer kommt...der irrt.
Das System des Aufhängens gliedert sich nämlich nach Geschlecht, Kleidungsstück, Farbe und Schönheit.......denn Ordnung muss sein! Wie würde es denn aussehen wenn ein süßes Höschen neben meiner ollen Jeans hängen würde.....

Jetzt den Badezimmerboden noch einmal reinigen...ich übernehme die Kelle diesmal, und nachdem ich mich auf den glitschigen Fliesen fast noch hingelegt hätte, macht das Wasser panschen sogar Spaß.....splatsch... splatsch.. alles schön Richtung Abfluss ….

Da ich sowieso schon nass bin geht’s direkt weiter mit Duschen, denn heute Vormittag steht der Besuch bei den Arbeitskollegen an...

Also geht’s mit dem Moped in die Stadt....Ich schwimme im Verkehr mit und mache mir nun Endgültig die Fahrweise derer um mich herum zu eigen...... wir halten erst einmal vor dem Supermarkt, da es schnell gehen soll springt mein Schatz nur rein um direkt mit zwei Behältern Speiseeis wieder aufzutauchen, einmal Schoko und das andere so undefinierbar Lila das selbst die Milka Kuh neidisch werden würde … und weiter geht’s zur Municipal Hall. So ein modernes Gebäude hätte ich hier wirklich nicht erwartet...

Hinein ins Social Welfare, Daycare and Youth Development Office...
Was man wohl mit Soziale Kinder, Jugend und Familienfürsorge beschreiben kann,
Hier ist die Hölle los...Jeder Angestellte hat zu tun, aber dennoch werde ich von Jedem schnell zwischendurch herzlich begrüßt...die meisten kenne ich vom chatten mit meinem Sweetheart in ihrer Mittagspause oder wenn es die Zeit zuließ.
Manchmal wenn sie schnell was erledigen musste hatte ich solange Smalltalk mit einer der anderen Anwesenden Kollegen...ein wirklich sehr netter Haufen...Und da steht er auch, die Interkontinentale Kommunikationszentrale, der Computer mit Internetanschluss welcher die ersten zarten Bande unserer Liebe erst möglich gemacht hat....Hach.....nun stehe ich auch mal auf der anderen Seite....
Direkt wird mir ein Stuhl hin geschoben und so checke ich mal meine E-Mails...375 mal Schrott....2 mal gute Reise Wünsche... Was will man mehr....

Das Eis wird im Pausenraum in Gläser und Tassen verteilt und im Schichtsystem kommen jeweils zwei, drei Kollegen zu Essen....Irgendwie ist das nicht so gemütlich und so beschließen wir kurzerhand alle in der Mittagspause zum Essen einzuladen...ist ja eh schon halb zwölf.
Schnell ist ein geeigneter Ort gefunden und alle sind begeistert...das Restaurant am Port.

Wir verabschieden uns kurz und machen uns auf den Weg zum Hafen.
Das Restaurant ist komplett aus Holz gebaut, mit wunderbarem Blick aufs Meer.
Bedenken hatte ich zuerst beim Bambusboden, durch den man in die Tiefe schauen konnte, aber wir waren ja nicht die Ersten die darauf herumliefen. Ein Deutscher Statiker hätte aber wohl zuerst ein paar Berechnungen angestellt....
Schnell waren einige Tische zusammen geschoben und für ca 20 Personen hergerichtet.
Das Barbecue brutzelte auf den Grilltrögen und „hanged rice“ wurde auf den Tischen verteilt..dabei handelt es sich um in geflochtenen Bananenblättern aufgequollenem Reis. Eine Portion im Kochbeutel sozusagen, diese werden dann mit einer Rasierklinge angeschnitten um sie auf den Teller zu „krempeln“....
Cola und Sprite darf natürlich nicht fehlen...und so warteten wir auf unsere Gäste.
Fast die ganze Belegschaft war kurz nach zwölf anwesend und es wurde ein wunderbares gemeinsames Essen...mit sehr abwechslungsreichen Gesprächen....Hauptsächlich über mich, Deutschland, wie ich es auf den Philippinen finde, aber
so erfuhr ich dort auch das der frisch gewählte Bürgermeister einige Stellen im Büro neu besetzen wolle und daher schon einige ihre Kündigung erhalten haben. Jeder neue Amtsträger nimmt wohl seine Leute mit wo es nur geht....Mein Schatz hatte zwecks Deutschstudium und der baldigen Aussicht zu mir zu ziehen eh schon die Kündigung eingereicht, aber für ein paar der Anwesenden tat es mir echt Leid....aber so ist die Politik hier nun mal....
 
Nach einer viel zu schnell vergangenen Stunde hieß es dann Abschied nehmen.
Wenn jetzt Jemand denkt ich hätte im Lotto gewonnen um so viele Menschen mal eben zum Essen einzuladen...dann sei gesagt das das ganze knappe 25 Euro gekostet hat...Ist also für ein Restaurant an der Deutschen Ostsee nur eingeschränkt zu empfehlen...
So fuhren mein Schatz und ich jetzt erst mal zum Haus, dort warteten schon die Brüder um das geliehene Moped wieder weg zu bringen...ich wollte noch erwähnen das ich schon getankt hatte, verkniff es mir aber...
Als ich kurz darauf wieder aus dem Haus kam wurde gerade das Benzin umgefüllt....
hmmmm...können die jetzt Gedanken lesen? Oder denke ich wie ein Pinoy?....

Den Rest des Tages ließen wir ruhig ausklingen, saßen draußen auf der Bank und genossen das herrliche Wetter.
Abends gab es noch etwas Reis und Fisch. Dann machten wir uns auch so langsam auf den Weg ins Ressort.
Mein neues Fahrzeug war etwas flotter im Anzug und so machte das fahren sogar Spaß.
Den Dreh mit dem Verkehr hatte ich raus und so verließ ich mich wie alle anderen auch auf meinen Rosenkranz am Lenker...
Auf dem Rückweg nochmal kurz am Supermarkt angehalten...denn für den nächsten Morgen wollte ich was zum Frühstücken kaufen, so früh immer schön was gebracht bekommen war zwar sehr nett, aber auch wirklich sehr früh...
Wasser war außerdem auch nötig. Brot, Erdnussbutter und Schmelzkäse im Glas waren eine schnelle Option, denn zum langen stöbern und suchen war ich langsam zu müde, obwohl es einiges zu entdecken gab, ein paar Chips und Cookies noch dazu...das sollte für Heute reichen...
Und morgen erst mal ausschlafen!

Montag, 8. November 2010

Kapitel 4
Himo-aw

Aus dem Ressort rechts heraus, nach einiger Zeit nochmal rechts und dann durch Hilongos hindurch, weiter aus der Stadt heraus bis bis die Straße in einen Sandweg übergeht, dann rechts abbiegen und schon sind wir da...
Irgendwie kann ich hier weder Geschwindigkeit noch Entfernung abschätzen.Das Gefährt knattert vor sich hin und wir kommen gemütlich rechts, links und durch die Mitte vorbei an Pedicabs, Fußgängern, langsameren Tricycles und Mopeds.
Ich staune über das funktionierende Chaos...und mir stellt sich nur einmal an einer etwas größeren Kreuzung die Frage...Wie kann das gut gehen?....Ich lasse mich in Sachen Verkehrsregeln ein wenig aufklären...der Unterricht ist schnell beendet, denn eigentlich gibt es da gar nicht viele...wichtig für mich zu wissen...es gibt so etwas wie Rechts vor Links...aber auch nur so halb, da es darauf ankommt wer gerade schneller oder mit dem größeren Gefährt unterwegs ist....
Wir sind etwa eine viertel Stunde unterwegs...wahrscheinlich sind es etwa fünf Kilometer...aber wer will das schon wissen...hier läuft ja beinahe Niemand mehr als ein paar hundert Meter....

Da sind wir nun, das erste Mal stehe ich nun an dem Ort wo mein Schatz Zuhause ist...
Und ich bin begeistert...was für ein schönes Fleckchen Erde...

Na dann mal rein in die gute Stube...schön die Schlappen vor der Türe aus wie alle anderen auch..und schon gibt’s die erste Schimpfe von Muttern...ich soll meine Schlappen anbehalten...nix da,die sind sandig, entgegne ich und gratuliere ihr erst mal zum Geburtstag...

Anschließend werde ich durch das Haus geführt...richtig schön eingerichtet, hier und da noch was zu machen aber viel besser als ich es erwartet hatte...
In der Küche liefen die Vorbereitungen für das Geburtstagsessen und der ein und andere Verwandte traf ein um zu Gratulieren und um mich in Augenschein zu nehmen...
Teilweise war mir das schon etwas peinlich, denn auch ich wurde sehr häufig von den Kindern mit dem „Amin ko“ begrüßt und war für alle jüngeren Kuja Robert...

..ein paar Stunden und etwa 50 Onkel, Tanten, Neffen, Nichten, Cousin und Cousinen weiter wurde ich nach draußen gerufen.... der Bruder hatte mir ein Moped vom „Moslem“ besorgt...eine schwarze Honda XRM 125... dieser wollte nun allerdings die 120 Peso per 12 Stunden haben, naja dachte ich, ob jetzt 2 oder 4 Euro am Tag, doch da hatte ich die Rechnung ohne die Mutter gemacht...diesmal sagte sie..nix da!, das Motorrad wird Morgen wieder zurück gebracht. Und ich bekomme das vom anderen Bruder zum fahren...gleiches Modell, andere Farbe...niemand widersprach...und ich erst recht nicht....

Aber da nun das Moped da stand drehte ich mit meinem Schatz mal ne Runde in die Stadt....an die Schaltung musste ich mich zu erst einmal gewöhnen, wahrscheinlich dachte mein Sozius ich hätte meinen Führerschein im Lotto gewonnen....aber wieso baut man ne Schaltung ohne Kupplung, und dann noch entgegengesetzt zu allen „ normalen“ Motorrädern auf der Welt!?
Auf dem Weg in die Stadt hielten wir an einigen Häusern und Shops um mich noch weiteren Verwandten und Bekannten vorzustellen...ich hatte schon längst den Überblick verloren wer in welchem Grad mit wem Verwand ist...
Aber egal, Jeder war freundlich und ich hatte den ein oder anderen netten Smalltalk...Wo komm ich her, wie gefällt es mir hier, was für eine gute Frau ich doch erwählt hätte...das waren so die wichtigsten Themen...der oder die ein oder andere eher schüchtern mangels Englischkenntnissen, aber ich habe nur sehr selten so nette Menschen getroffen....

In Hilongos selber ging es dann in....... also hier würde man Pommesbude sagen,aber das trifft es natürlich nicht.....Bude ja, Pommes eher nicht....
Jedenfalls gab es da Barbecue.... also Stücke Schwein, Rind, Hähnchen... und das alles am Spieß...wie wir das so vom Schaschlik kennen...Wir bestellten 20,20,20...und es wurde über Tröge mit Holzkohle oder Kokusnussschalen fertig gegrillt und in Tüten verpackt....unser Beitrag zum Geburtstagsessen....dabei fiel mir auf das eigentlich alles in Tüten verpackt wird...ob nun Fleisch, Gemüse oder Suppe.... selbst Getränke gibt’s in der Tüte....Strohalm rein und runter die Cola...Irgendwie doch praktisch....
Nach unserem Einkauf trafen wir zufällig und glücklicherweise die ältere Schwester, extra angereist aus Ormoc City...Sie wartete gerade auf das familieneigene Tricycle...
Es folgte eine herzliche Begrüßung, sie war eine der wenigen Verwandten mit denen ich schon vorher über Facebook Kontakt hatte und somit schon ein wenig kannte.
So wurden wir dann auch unsere doch schwere Tüte mit dem ganzen Grillfleisch los...und fuhren schon mal vor nach Hause...

Uns erwartete schon ein reges treiben, draußen, drinnen, alles voller Leute....für mich ein Riesenvorteil, denn so konnte ich fast die gesamte Verwandtschaft und Nachbarschaft an nur einem Tag kennen lernen...effektive Familieneinführung sozusagen!
Das Essen war aufgetischt...und alle waren fröhlich...auch ohne Alkohol! Was habe ich doch ein Glück mit dieser Familie....

Spät am Abend, es war schon längst dunkel...verabschiedeten wir uns von allen und machten uns wieder auf den Weg ins Leopards....
Ich fuhr also das erste mal bei Nacht, hier in Deutschland nichts ungewöhnliches, aber dort ein Abenteuerliches Unterfangen...Es schien mir nicht nur Dunkel zu sein, sondern Stock-finster, das Licht am Moped glich eher einer Funzel....und so bekam die Fahrt etwas von einer Tarnfahrt der Bundeswehr bei Nacht...Mit äußerster Konzentration schaffte ich es fast um all Schlaglöcher herum, entwischte jedem sich auf Konfrontationskurs befindlichen Vehikel des Gegenverkehrs...selbst dem ohne Beleuchtung...erspähte Menschen und einige Hunde ca. 10 Meter im voraus, umkurvte diese geschickt und konnte sogar einige Pedicabs mit und ohne Licht überholen...ich war froh das Schild und die Einfahrt des Ressorts erreicht zu haben.....
...Philippinenfahrtauglichkeitstest bestanden würde ich mal sagen....

Jetzt noch ne schöne kalte Dusche und ab ins Bett.....

Samstag, 6. November 2010

Kapitel 3
Ankunft in Hilongos

Da lag sie nun vor mir, die durch die größte Seeschlacht der Geschichte an trauriger Berühmtheit erlangte Insel Leyte... genauer gesagt sah ich mich der Provinz Leyte mit einer ihrer Stadtgemeinden gegenüber...meinem zukünftigen zweiten Zuhause...Hilongos.

Der Hafen sah nicht gerade sehr einladend aus. Er glich eher einer Baustelle, Palettenstapel und Gabelstapler standen überall herum.
Einige Menschen warteten auf die Ankömmlinge auf der Fähre.
Kurz vor dem Anlegen entdeckte mein Schatz dann einige Leute unserer Familie...ich winkte mal kräftig mit....und ich war froh das ich das „schlimmste“, nämlich die Mutter kennen zu lernen, schon hinter mir hatte.
Es warteten dort noch zwei Brüder, eine Schwester sowie zwei kleine Neffen.
Wir wurden alle sehr herzlich begrüßt und meine Angespanntheit wich einer beruhigenden Vertrautheit....Es ist ja nun mal so das man sich in solch einer Situation im voraus nie sicher sein kann ob einem die Familienmitglieder sympathisch sind oder nicht.
Aber hier war alles in Butter....
So wartete dann auch direkt eine neue Erfahrung auf mich....
Eine Erfahrung namens Tricycle....
Der älteste Bruder fährt dort ein solches Etwas....Es sah nicht so aus wie die Motorräder mit aufgemotzten Beiwagen wie man sie vielleicht von Bildern kennt. Vielmehr gab es eine durchgehende Sitzbank vorne und eben zwei seitlich angelegte Bänke im Fond....
Das Mobile Kuriosum erinnerte mich mehr an die Simson Duos der damaligen DDR....Nur eben nicht Duo sondern, wer gerade mitgezählt hat wird sich vielleicht erinnern das unsere Gruppe nun aus 8 Personen besteht und ich trotzdem von nur einem Tricycle spreche...aber selbst mit einem großem Reisekoffer und zwei Handgepäcktrollys hätten wir glatt noch einen Fahrgast mitnehmen können. In Sachen effizienter Sitzplatzauslastung macht dem Bruder da wohl keiner was vor.....bei der Geschwindigkeit mit der das Gefährt dann allerdings durch und um die wirklich zahlreichen Schlaglöcher bugsiert wurde...hätte ich eigentlich schon mal vor laufen können...außer ein paar Kindern wäre ich allerdings wohl der einzige Fußgänger gewesen...So konnte ich mir in Ruhe die Häuser, Hütten, Buden, Kioske und alles was so auf dem Weg lag anschauen....Die Menschen grüßten freundlich, lächelten und das ein oder andere „Hey Joe“ vernahm ich wirklich. Zuvor hatte ich das zwar gelesen, aber wenn man es dann hört muß man einfach Lächeln...Übrigens wurde meinem Schatz gleich des öfteren auch zugerufen ich sei „ gwapo“!
Hach, das ist doch mal was für die Seele...Das Land und die Leute kann man doch nur lieben! 
 
Unsere Fahrt führte uns zu erst einmal in das Leopard´s Beach Resort, dort wurden wir abgesetzt, denn mein Engel hatte für die folgenden Wochen ein Apartment gebucht.......Einfach, gut und günstig...Was braucht man mehr?!
Es sollte ja nur zum schlafen sein...denn von außen machte die Anlage nicht gerade einen aufgeräumten Eindruck....Aber es gab einen sauberen Pool und einige schöne Sitzgelegenheiten.
In der Anlage begrüßen uns auch gleich zwei Verwandte Familien auf Heimaturlaub Pinaytechnischer Art, eine aus den USA und die andere aus den Niederlanden.....auch wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut.....und ich konnte meinem Sweetheart auch mal zeigen wie es ist wenn man nix versteht....aber wer keine Arbeit hat der macht sich welche, denn ich durfte auch gleich übersetzen...denn nicht wissen worum es geht ist wie Folter...aber ich denke für jede Frau.


Nun war es aber erst mal an der Zeit das Apartment zu beziehen...Wir verabschiedeten uns von all den Verwandten und gingen Arm in Arm in Richtung Unterkunft......
Wohn-Schlafraum, Nische mit Schrank, Spiegel und Ablage, und ein Bad....
Es gab nichts daran auszusetzen...naja, wer was zu meckern finden will, der findet immer etwas....aber der sollte sich wohl ein anderes Land aussuchen und ab vier Sterne aufwärts buchen... Ich hingegen bin nicht mit nem goldenen Löffel aufgezogen worden, und so kann ich sehr wohl auf Luxus verzichten. Nur sauber muss es sein,das ist meine Devise. Und da kann sich hier aber wirklich Niemand beschweren...Es sollte mir in den nächsten Tagen auffallen das man es durchaus sogar übertreiben kann....

Nach ausräumen der Koffer, einräumen in Schränke, in Gang setzen der Klimaanlage, checken der TV Kanäle.....fielen wir beide tot ins Bett....naja, fast jedenfalls.

Der nächste Tag kam früher als erwartet....um 5 ist hier die Nacht vorbei...mir wurde bewusst das ich mich nicht im Urlaub befinde...Ich bin Zuhause.....und Heute steht der Geburtstag meiner zukünftigen Schwiegermutter an.
Also erst mal unter die Dusche...doch....was war das? Wo war denn der Heißwasserhahn?
Mein Schatz lachte mich erst mal aus und sagte das hier nur Babys warm gewaschen werden...ich konterte das ich schon bei 18 Grad in der Ostsee geschwommen wäre...was sie aber wohl so gar nicht beeindruckte...nun, da musste ich wohl oder übel vom Warmduscher zum Indiana Jones mutieren....S.Kneipp wäre Stolz auf mich gewesen!

Um Sechs kam unser Frühstück angefahren, besser gesagt es wurde mit dem Tricycle vorbei gebracht...Essen auf drei Rädern sozusagen...Teller, Gläser, Besteck...Wasser, Fisch, Hähnchen und Reis... mit besten Grüßen von der Mutter. Und wenn wir abgeholt werden würden wollen...einfach simsen.
Da ich aber vor hatte mich etwas unabhängiger zu bewegen und ein Motorrad zu mieten fragte ich gleich mal wo man das machen könne und wie so der Preis ist....120 Peso, also ca. 2 € am Tag war die Antwort und es würde für mich besorgt....Alles klar, besser geht’s doch gar nicht......

Nach dem Frühstück und Abwasch ließen wir uns dann zum Haus der Mutter fahren.
Warum ich hier nur von der Mutter spreche hat folgenden Grund, der Vater ist leider vor ein paar Jahren verstorben.
So ging es so gegen acht Uhr am Morgen also mit dem Tricycle in Richtung Himo-aw einem Barangay, also Ortsteil von Hilongos....

Samstag, 30. Oktober 2010

Kapitel 2
SM,Hotel und Überfahrt


Im Anschluss trotteten wir noch ein wenig durch die riesige Shopping Mall um hier und da noch eine Kleinigkeit zu kaufen. Ich war begeistert von dem Service und der Freundlichkeit der Angestellten.
Da könnte sich so manche Bedienung in Deutschland mal ne Scheibe abschneiden!
Auch die Kontrollen beim betreten eines Ladens empfinde ich als durchaus positiv...
So war der Abend schon weit fortgeschritten als wir wieder ins Freie traten um uns auf den Weg ins Hotel zu machen...
Dank des Bruders und des Cousins, welche beide in Cebu arbeiteten bzw. studieren lief alles wie vorherbestellt, sie lotsten uns durch den abendlichen Verkehr um gegenüber des SM ein fahrendes Taxi anzuhalten...Auch die Tickets für die am nächsten Tag anstehende Überfahrt mit der Fähre wurden von einem der beiden besorgt.....
Aber zunächst ging es durch das Chaos an Autos, Motorräder und Menschen zurück ins Hotel...Und ich schwor mir hier niemals freiwillig mit einem Auto zu fahren....

Das Hotelzimmer war schlicht in Beige gehalten mit zwei Betten, Tisch, Stühlen und Fernseher...und kleinem aber schickem Badezimmer...Alles Sauber und Ordentlich wie man in Deutschland sagen würde....

Nach nur ein wenig Schlaf, denn wir hatten uns noch sehr viel zu sagen in der ersten nicht durch die halbe Welt getrennten Nacht, hieß es dann auch schon wieder raus aus den Federn....
Um 8 Uhr war Treffen vereinbart unten in der Lobby, um zum gemeinsamen Frühstücken ins SM zu fahren...
Ich bin so froh das solche Zeitvorgaben hier nicht wichtig sind...denn ich muss gestehen, wenn es nicht wirklich wirklich von Nöten ist, komm ich auch schon mal gern was später...(Gleitzeit auf der Arbeit ist da ne Super Sache)...

Um 9 Uhr ging es dann aber auch los, erst mal zur Basilica del Santo Niño , dem Grundstein des Christentums in ganz Asien. Ich möchte hiermit jetzt keine Glaubensdiskussion lostreten aber es ist nun mal ein Geschichtsträchtiger Ort.Und wenn man die Gelegenheit hat einen solchen zu besuchen sollte man es auch tun.
Leider war an diesem Morgen in absehbarer Zeit kein hineinkommen, so zündeten wir draußen eine Kerze an und machten uns dann auf den Weg zum SM...
Damit uns allen unserer Reisegepäck nicht so lästig war beschlossen wir es im Tourist Point ,außen direkt am SM, in Verwahrung zu geben...Dort werden übrigens auch Wasch und Duschgelegenheiten angeboten...woran wir uns auf der Rückreise noch wieder erinnern werden....

aber jetzt erst mal ein paar Meter laufen und einmal um den Riesenbetonklotz, dort ist der Eingang zum Warenparadies...
Frühstück bei Jollibee...Reis und Chicken...naja, es war ja schon spät genug, also für mich mit den Europäischen Essgewohnheiten...
Aber dazu muss ich sagen, ich hatte mir vor Antritt der Reise vorgenommen mich voll auf die Essgewohnheiten des Landes einzulassen....was ja bedeutet...dreimal am Tag Reis mit was auch immer....Jägerschnitzel Pommes ist sowieso nicht mein Ding und vielleicht kann ich ja noch ein paar Ideen für meine Kochkünste Zuhause in Deutschland mitnehmen...

Da wir gerade bei Kochkünsten sind....und wir uns gleich auf den Weg zur Fähre machen war es an der Zeit noch eben etwas Marschverpflegung einzukaufen....
Die Wahl fiel auf Mc Donalds.....
Ist doch gar nicht so schwer sich hier anzupassen ;)

Noch eben einen Adapter für die Steckdose gekauft und ab zum Pier 3.....
Stopp, erst natürlich noch das Gepäck abholen...

Wir verabschiedeten uns vom Bruder. Der Rest der heutigen Truppe, also meine zukünftige Schwiegermutter, mein Schatz und ich begaben uns auf die Fähre...

Nun dachte ich natürlich an eine Fähre wie man sie von Ost- oder Nordsee her kennt, aber nun ja, neues Land, neue Erfahrungen...

Über zwei Decks waren Metallpritschen aufgebaut, alle mit Kunstleder überzogenen Matratzen und doppelstöckig...ich fühlte mich an Jugendherbergsschlafsäle erinnert...
Nach einer kurzen Säuberungsaktion mit Ethyl Alkohol und bezug mit von Muttern mitgebrachten Bettlaken machten wir es uns auf unseren drei gebuchten Pritschen gemütlich...
An der Fähre selbst war das Neue wohl schon länger ab. Aber wir schipperten gemütlich mit ca. 20Km/h durch die Philippine Sea auf Hilongos zu. Die See war ruhig, wunderschönes Wetter und die Aussicht auf ein paar wunderbare Wochen mit meinem Schatz ließen mich nicht länger über eventuelle Sicherheitsnormen auf Fährschiffen nachdenken....
Zwischendurch auf der fünfstündigen Überfahrt haben wir dann unser Essen verspeist und ein bisschen gedöst...so richtig Schlafen konnte ich dort nicht...zum einen war ich dazu viel zu gespannt auf den Rest der Familie......zum anderen habe ich mich lieber als Kopfkissen für meinen Engel zur Verfügung gestellt..

Weit hinten am Horizont kam so langsam mein neues zweites Zuhause in Sicht...