Donnerstag, 24. Februar 2011

Kapitel 9
Lechon baboy

Nach einer erholsamen Nacht und einem einfachen Frühstück in Form von Toastbrot mit Erdnussbutter begannen wir den Tag mit dem Discovery Channel.
Dirty Jobs“ mit Mike Rove, einem Typen der durch die Welt reist um so ziemlich jeden außergewöhnlichen und vor allem dreckigen Job auszuprobieren den es auf Erden gibt...
Wie zum Beispiel die Herstellung des „Original Red Dirt Shirt“ auf Hawaii.

Wenn ein Morgen so gemütlich beginnt, kann es ja nur ein schöner Tag werden dachte ich mir und gegen Mittag verließen wir unser Apartment um nochmal ein paar Verwandte zu besuchen.
Zuerst ging es aber in die Stadt um für das Mittagessen einzukaufen.
Nur ganz schnell fertig gebratenes Schweinefleisch mit Gemüse in Tüten füllen lassen und schon ging es weiter zum Elternhaus meines Engels.Der Reis stand bereits fertig auf dem Tisch.Und so aßen wir dort zu Mittag.

Nach dem Essen waren wir dann auch schon wieder unterwegs mit der roten Honda XRM.
Dem einem oder anderen Onkel und dessen Familie nur mal eben „Hallo“ sagen....
Bei der ersten Familie klappte das auch ganz gut. Bei der zweiten wurden wir direkt mit an den Essenstisch beordert, alle Hinweise auf unser eben verzehrtes Mahl wurden konsequent ignoriert. Es half alles nichts, ein Anstandshäppchen musste dann wohl sein.
Der Herr des Hauses philosophierte über die Politische Lage in den USA und in China, fragte mich zu meiner Meinung....und ich hatte Mühe ihm begreiflich zu machen das ich aus Europa komme, genauer aus Deutschland und ich deshalb nicht soooo die große Ahnung von den Politischen zusammenhängen in den USA und denen in China habe.

Ich weiß bis heute nicht ob er das begriffen hatte, denn es wurde dann halt nur noch über China gesprochen.
Also, er sprach.
Ich nickte nur, denn eigentlich verstand ich nur etwa die Hälfte weil mein Gegenüber sehr häufig ins Visaya wechselte.
Das Geschirr war von der Frau und der Tochter schon längst abgeräumt worden, doch der Hausherr sprach noch immer. Die Sekunden wurden zu Minuten und wir suchten schon längst nach einer passenden Gelegenheit uns zu verabschieden.
Diese kam dann gefühlte drei Stunden später während einer Atempause unseres Gastgebers...
Wie!? Schon so Spät? Nee, da müssen wir jetzt aber auch leider .....Nächstes mal mehr Zeit....Ja sicher! Aber ganz sicher.......

Auf dem Weg zum Motorrad verriet mir mein Schatz das es sich wirklich nur um einen Anstandsbesuch handelte und dieser wohl nur einmalig, da Niemand regen Kontakt zu diesen Familienangehörigen unterhält, sein sollte.

Von Verwandtenbesuch hatte ich an diesem Tag trotzdem dementsprechend die Nase voll.So sank meine Stimmung gegen null als mein Schatz mir eröffnete das wir noch bei einer Tante eingeladen waren. Sollte es etwa noch schlimmer kommen?
Nun ja, was muss das muss.
So fuhren wir am späten Nachmittag zum Haus der Tante.Freundlich wurden wir begrüßt und auch direkt wieder zum bleiben und mitessen aufgefordert.Was ich bis dahin nicht wusste.Oder vielleicht nur nicht so richtig mitbekommen hatte.Die Cousine und ihr Holländischer Ehemann waren mit ihren Kindern für ein paar Urlaubswochen auf die Philippinen gereist und wir befanden uns nun auf der Geburtstagsfeier eines der Kinder.
Meine Stimmung lockerte sich aber schnell.Ich unterhielt mich prächtig.
Einige bekannte Verwandte trudelten ein, auch einige Freunde der Familie aus den Niederlanden.Alle ebenfalls mit einer Philippinin verheiratet und mehr oder weniger zufällig zum gleichen Urlaubszeitpunkt anwesend.
So viele „Langnasen“ auf einen Haufen...ein wahres Happening.

Im Inneren des Hauses staunte ich nicht schlecht,
dort lag ein ganzes Schwein auf dem Tisch...
Natürlich vorher fertig am Spieß gegrillt.Mein erstes Lechon baboy.

Dazu gab es allerlei Zugaben, Reis, Süßkartoffen, gebratene Nudeln, Hähnchen, Rindfleischsuppe und einiges mehr.Ein richtiger Festschmaus war angerichtet.
Wer bei einer Reise auf die Philippinen auf sein Gewicht achten will hat es schwer bei solch einem Anblick.
Ich sollte doch noch Recht behalten, es ist ein schöner Tag geworden.
In einem Land wo Schwein am Spieß das Nationalgericht ist kann man sich doch nur wohlfühlen.So fuhren wir erst sehr spät am Abend zurück ins Resort

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen